Die Häute für Ledermöbel kommen von Schlachthöfen und stammen überwiegend von Rindern.
In der Gerberei werden die Häute gereinigt und geäschert.
Durch das Weichen wird die Rohware vom Schmutz befreit und erhält so ihren ursprünglichen Wassergehalt zurück. Durch Zugabe von Schwefelverbindungen und Kalk werden im Äscher die Haare von der Haut gelöst.
Um ein gleichmäßig dickes Narbenleder von bestimmter Stärke zu erhalten, wird das Leder gespalten. Hierbei werden Gewebe-, Fleisch- u. Fettreste mit scharfen Messerwalzen entfernt. Beim Spalten entsteht das weniger wertvolle Spaltleder (Unterseite) und das qualitativ hochwertige Narbenleder (Oberseite). Die Oberseite wird häufig für gutes Möbelleder verwendet.
Damit die Haut nicht faulen kann, werden nach erneuter Reinigung die Lederhäute im Fass gegerbt. Auf diese Weise werden die Eiweißfasern der Haut haltbar gemacht.
Die Leder werden entweder mit pflanzlichen Stoffen oder mit mineralischen Chromsalzen gegerbt. (Chrom III)
Nach dem Gerben wird das nasse Leder durch Abwelken entwässert.
Anschließend wird das Leder gefärbt, getrocknet und mechanisch gewalkt um es anschmiegsam und weich zu machen.
In weiteren Arbeitsgängen wird das Leder für die Zurichtung vorbereitet. Je nach Lederart wird die gegerbte Haut nun weiter verarbeitet und erhält in einer abschließenden Oberflächenbehandlung ihr endgültiges Aussehen.
Zwischen den Arbeitsgängen wird immer wieder die Qualität geprüft. Dass die einzelnen Fertigungsabläufe in allen Bereichen den Anforderungen entsprechen, stellt die Endkontrolle sicher. Die Leder werden nach verschiedenen Qualitätsmerkmalen sortiert.
Bei großflächigen Polstermöbeln kann man das Rinderleben verfolgen: z.B. Brandzeichen, Rangkämpfe, Stall- und Weideverletzungen. Diese Merkmale zeichnen sich manchmal auf dem Bezug ab – denn die Tiere, deren Häute für die Polstermöbel verwendet werden, haben unter den verschiedensten Bedingungen gelebt.
Man unterscheidet hier zwischen Zahmware (das Tier hat nur im Stall gelebt) und Wildware (das Tier hat draussen auf der Weide gelebt). Wenn das Tier draussen gelebt hat, findet man natürlich deutlich mehr Merkmale.